Coaching Exposé


Exposé Bachelorarbeit Masterarbeit Aufbau Wie schreibe ich ein Exposé? Was gehört in ein Exposé?
Exposé schreiben

 

Was ist ein Exposé?

 

Bei einem Exposé, sei es für eine Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit, handelt es sich um ein kurzes, zusammenfassendes Dokument, das die wesentlichen Aspekte Deiner wissenschaftlichen Arbeit, vor Beginn des eigentlichen Schreibprozesses, skizziert. Es stellt den "roten Faden" dar, der Dein Forschungsvorhaben, Ziele, Methoden und den geplanten Ablauf beschreibt. Ein Exposé dient häufig als Grundlage für die Suche nach einem potenziellen Betreuer oder einer potenziellen Betreuerin und für die Beantragung der Schreibzulassung. Es mag lästig erscheinen, zunächst alles Mögliche recherchieren und genau durchdenken zu müssen, bevor es endlich losgehen kann. Doch genau das ist notwendig, um gravierende Fehler und Sackgassen im weiteren Verlauf deiner Arbeit zu vermeiden.

 


Wie schreibe ich ein Exposé?

 

Thema:

Dein Thema sollte weder zu weit noch zu eng gefasst sein. Ein zu umfassendes Thema lässt sich oft nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit bearbeiten, während ein zu enges Thema, insbesondere ein sehr aktuelles, möglicherweise nicht genügend Material oder Diskurse bietet, um eine fundierte Abschlussarbeit zu erstellen.

 

Einleitung:

Mit einem aufmerksamkeitsstarken Einstieg in das Exposé, beispielsweise durch ein geeignetes Zitat, kannst Du das Interesse des Lesers wecken. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Du noch auf der Suche nach einem Betreuer oder einer Betreuerin für Deine Arbeit bist. In der Einleitung solltest Du das Thema in den entsprechenden Fachbereich einordnen, zentrale Begriffe definieren und prägnante Aussagen formulieren. Auch die Darstellung der Problemstellung gehört zur Einleitung.

 

Problemstellung:

Die Problemstellung und die Forschungsfrage sind eng miteinander verknüpft. Die Problemstellung leitet sich über die Forschungslücke zur konkreten Fragestellung über. Mögliche Ausgangspunkte für eine Problemstellung könnten sein:

  • Ein wissenschaftliches Thema, das entweder viel oder wenig diskutiert wird.
  • Ein Aspekt, der weiterfassender hinterfragt werden soll.

Forschungsinteresse:

Forschungsinteresse bezieht sich auf Deine spezifischen Interessen, ein bestimmtes Thema oder eine Fragestellung im Detail zu untersuchen. Es umfasst die Motivation und den Wunsch, durch systematische Untersuchung neue Erkenntnisse zu gewinnen, bestehende Theorien zu überprüfen oder neue Hypothesen aufzustellen. Forschungsinteresse kann aus unterschiedlichen Quellen hervorgehen, wie zum Beispiel:

  • Wissenschaftliche Neugier: Das Streben, Wissenslücken zu schließen oder bestehende Theorien zu erweitern.
  • Persönliche Motivation: Ein persönliches Interesse an einem bestimmten Thema.
  • Gesellschaftliche Relevanz: Der Ansatz, gesellschaftliche Probleme zu adressieren oder Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden.
  • Berufliche Anforderungen: Die Notwendigkeit, relevante Themen für den praxisorientierten Kontext zu erforschen.

Das Forschungsinteresse bildet oft die Grundlage für die Wahl des Forschungsthemas und bestimmt die Richtung Deiner Untersuchung.

 

Forschungsstand und Quellen:

Du musst Dir einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand Deines Themas verschaffen. Es ist wichtig, relevante wissenschaftliche Literatur sowie andere Quellen, wie Datensätze und Statistiken, zu sichten. Bei bereits umfassend erforschten Themen sollten auch bestehende Ergebnisse, Hypothesen oder Theorien berücksichtigt werden. Zusammengefasst:

  • Welche Erkenntnisse liegen bereits vor?
  • Welche Bereiche sind noch unzureichend untersucht?
  • Gibt es bestehende Widersprüche?

Für ein Exposé sind insbesondere die wesentlichen Studien, Quellen und Theorien von Bedeutung.

 

Forschungsfrage:

Die Problemstellung führt über die Identifikation der Forschungslücke zu einer präzisen Forschungsfrage. Diese Frage bestimmt, welche spezifischen Antworten Deine Arbeit liefern soll. Unterfragen und Hypothesen können dabei helfen, die Forschungsfrage weiter zu differenzieren. Eine effektive Forschungsfrage sollte klar und präzise formuliert sein.

 

Zielsetzung:

Bei der Zielsetzung wird klar definiert, was genau in Deiner Arbeit untersucht bzw. erforscht werden soll. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welches Ziel Deine Arbeit verfolgen soll. Auch wenn die Ergebnisse erst am Ende der Arbeit vorliegen, solltest Du bereits jetzt überlegen, welche Ergebnisse erzielt werden könnten oder sollten. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein:

  • Was möchte ich am Ende der Arbeit herausgefunden haben?
  • Warum ist es wichtig, dies zu erforschen?
  • Welchen Beitrag leistet meine Arbeit zur Weiterentwicklung meiner Fachdisziplin?

Methodik und Forschungsdesign:

Beschreibe, wie Du das ausgewählte Thema bearbeiten möchtest. Hier solltest Du konkret darlegen, wie Du Erkenntnisse und Informationen sammeln wirst. Dazu gehört eine detaillierte Beschreibung der geplanten Methoden, wie etwa Literaturauswertung, Interviews oder Umfragen. Zudem sollten die eingesetzten Forschungsinstrumente beschrieben und deren Auswahl begründet werden.

 

Gliederungsentwurf:

Ein vorläufiger Gliederungsentwurf Deiner geplanten Arbeit zeigt, dass Du Dich bereits intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Diese Gliederung sollte klar strukturiert und nachvollziehbar sein. Da zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht alle Einzelheiten des Forschungsvorhabens feststehen, dient die Gliederung als grobe Übersicht und Orientierungshilfe. Die grundlegenden Strukturpunkte sind bereits festgelegt, während sich der genaue Verlauf und die Details erst im Laufe der Arbeit entwickeln werden.

 

Literatur:

Es ist ratsam, bereits verwendete Literaturangaben im Literaturverzeichnis zu dokumentieren. So verhinderst Du späteren Aufwand beim Nachtragen der Quellen. Zudem kann ein Abschnitt für weiterführende Literatur eingefügt werden, in dem wichtige Quellen, die bereits identifiziert wurden, festgehalten werden.

 


Was sind die Vorteile eines Exposés?

 

… hilft Dir, Deine Gedanken und Ideen systematisch zu ordnen und einen klaren roten Faden für Deine Arbeit zu entwickeln.

 

 … dient als Grundlage für das Gespräch mit Deinem Betreuer oder Deiner Betreuerin, um wertvolles Feedback zur Präzisierung der Fragestellung und methodischen Ansätzen zu erhalten.

 

… verdeutlicht deinem Betreuer oder Deiner Betreuerin, dass Du dich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hast.

 

… Du kannst die Relevanz und Machbarkeit deines Themas nachweisen und zeigen, dass Du die benötigten Ressourcen und Methoden identifiziert hast.

 

… ermöglicht die Planung der einzelnen Schritte Deiner Abschlussarbeit im Voraus und hilft, den Umfang realistisch einzuschätzen.

 

… stellt sicher, dass Deine Forschung den universitären Richtlinien entspricht.

 

… fördert Deine Selbstdisziplin, indem es Dir hilft, den Zeitaufwand für die verschiedenen Phasen der Arbeit zu planen und Fristen einzuhalten.

 

… Teile eines gut ausgearbeiteten Exposés können direkt oder indirekt als Vorlage für Abschnitte der eigentlichen Arbeit dienen.

 

Fazit?

Ein Exposé hilft Dir dabei, durch eine geplante Vorgehensweise langfristig Zeit zu sparen und den typischen (Zeit-)Druck bei Abschlussarbeiten zu mindern. Obwohl die Erstellung eines Exposés kaum Nachteile mit sich bringt, ist es wichtig zu bedenken, dass nicht alle Schwierigkeiten und Ergebnisse im Voraus vorhersehbar sind. Zudem erfordert ein wirkungsvolles Exposé anfangs eine gewisse Zeitinvestition, bevor es langfristig zu einer Entlastung führt.